muehlen

 

Komm vorbei...

...und schau, wie in einer Windmühle gearbeitet wird.

Öffnungszeiten:

Nach Absprache und wenn sich die Flügel der Mühle im Winde drehen!

Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

Mühle "De Vrouw Johanna" auf dem Emder Stadtwall

erbaut 1804

Galerieholländer-Windmühle oder Durchfahrtholländer mit einer jeweiligen Flügellänge von 24 Metern mit "Busselwieken" und Remkleppen im Vorderzug.

Die Mühle verfügt über zwei Mahlgänge und einen Peldestein, die durch Windkraft angetrieben werden.

Neuzeitliche Maschinen wie Elevatoren,  Korn- sowie Mehlreinigungseinrichtungen oder Walzenstühle und Silos wurden bereits 1957 ausgebaut Seit Mai 2004 wird wieder Getreide vermahlen.

 

 

 

ehemaliger freiwilliger Windmüller Dietrich Janßen, Emden

 

Freiwilliger Windmüller

und Mühlenbauer

Manfred Deke, Emden

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die als Durchfahrtholländer errichtete Windmühle bot den Pferdefuhrwerken die Möglichkeit in die Mühle zu fahren, um dort von den Wagen aus das Getreide abzuladen. Das gleiche galt für den Abtransport des Mehls. Im mittleren Bereich befindet sich noch das alte historische Hochkantpflaster, das vorher unter einer Betondecke versteckt war.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die rund umlaufende Galerie ist die Arbeitsbühne des Müllers, der von dort aus die Segel anbringt oder die Flügel löst und abbremst. Auch wird von der Galerie aus die Kappe mittels der Kröjhaspel (Drehwinde) in den Wind gekröjt. Notwendige Reparaturen am Achtkant können ebenfalls von der Galerie aus vorgenommen werden.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Auf dem zweiten Boden (Mehlsöller) wurden früher mit den Mehlpiepen und weiteren holzverkleideten Abgängen Mehlprodukte (Mehl, Dunst, Kleie, Grieß und Graupen) abgesackt. In Zeiten des Hochbetriebes musste der Müllergeselle alle 5 Minuten einen gefüllten Sack (50 oder 75 kg) abnehmen und einen leeren Mehlsack befestigen. Heute sind nur noch zwei Mahlgänge vorhanden, auf denen Weizen oder Gerste vermahlen wird.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Mahlgang aus Sandsteinen

Auf dem Steinsöller befinden sich die zwei Mahlgänge mit den Mahlsteinen sowie ein Peldestein, der aus der Larrelter Mühle stammt. Der aus zwei Steinen bestehende jeweilige Mahlgang, Läufer- und Liegerstein (Durchmesser 1,50 m), wiegen zusammen ca. 3 Tonnen. Bei Windstärke sieben erzeugen die Flügel mit ihren "Busselhecks" etwa 80 PS (60 KW). Diese Windenergie wird auf den Mahlgang durch das Spill mit dem Stockgetriebe    von der hölzernen Königswelle mit dem Stirnrad   übertragen. Die siebenfache Kraftübersetzung des ganz aus Holz bestehende Getriebes der Mühle versetzt den Läuferstein des Mahlganges in eine Umdrehung von 127 U/min.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Stirnrad mit dem König (rechts)

Bei regelmäßigem Betrieb der Mühle müssen die Kämme des Stirnrades   aus Weißbuchenholz  mit Bienenwachs oder Vaseline gepflegt werden, damit bei der Kraftübertragung keine übergroßen Reibungsenergien auftreten können. Auf der rechten Aufnahme ist das Stirnrad (101 Kämme) mit Stockgetriebe (28 Stollen, rechts) und dem darunter befindlichem Spill sichtbar.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Rollenlager auf dem Tafelment

Die vorne höher gelagerte Flügelwelle in der Kappe überträgt die von den Flügeln aufgenommene Windenergie über den Bunkler (Bild links unten) auf die hölzerne vertikale Königswelle. Die fast 20 Tonnen schwere Mühlenkappe läuft auf 33 kleinen Rollenlagern, die das Drehen der Mühlenkappe wesentlich erheblich erleichtert. Da die Windmühle keine Windrose besitzt, muss die Kappe per Hand von der Galerie aus in den Wind gedreht werden.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

In der Mühlenkappe lagert auf dem Katzenstein (Schiefer) die eiserne Mühlenachse auf, die mit Rindertalg geschmiert werden muss. Bild rechts zeigt den Schmierkasten in dem das Talg eingelegt wird. Durch ein zusätzliches Gewicht wird eine Dauerschmierung erreicht. 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Historische Aufnahmen um 1930 Mühle "De Vrouw Johanna", Emden

© Dietrich Janßen, Emden, 2005

 

 

 

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